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Geheimnisvolle Eifel
13 Wanderungen zu Geschichten und Mythen von Raubrittern, Hexen und Galgenvögeln

von Evert Everts

Format: 20 x 12 cm, 176 Seiten
85 Abbildungen, 14 Karten
ISBN 978-3-943123-03-6 • 2012
5,- €

Geheimnisvolle Eifel


13 spannende Touren zu einer Auswahl der schönsten Sehenswürdigkeiten und Naturdenkmäler stellt dieser Wanderführer vor. Die Länge der Wanderstrecken schwankt zwischen 15 und 25 km. Dabei begibt sich der Autor auf die Spuren geheimnisvoller Geschichten, Mythen und „teuflischen“ Erzählungen. Von Nideggen bis zum Ferschweiler Plateau, von Monschau bis Mayen bereiste er eine der vielfältigsten Mittelgebirgslandschaften in Deutschland.

Rezension
Eine kleine Kulturgeschichte der Eifel, 25. April 2017
Von Andreas Rumler

Eigentlich erwartet man von einem Wanderführer handfeste Tipps und Ratschläge, etwa wie man bestimmte Touren per pedes am sinnvollsten bewältigen kann, welche Sehenswürdigkeiten es zu bestaunen gibt, welche Ausblicke lohnen, wie die Ausrüstung beschaffen sein sollte, auf welchem Weg die Ziele leicht zu erreichen sind, Daten über Streckenlänge und Höhenmeter und last not least auch Hinweise auf Gelegenheiten, den müden Körper mit Speis und Trank aufzupäppeln. All das liefert Evert Everts mit seinem Wanderführer „Geheimnisvolle Eifel – 13 Wanderungen zu Geschichten und Mythen von Raubrittern, Hexen und Galgenvögeln“. So weit so gut. Darüber hinaus leistet dieses Büchlein aber noch weit mehr: Evert Everts hat hier eine kleine Kulturgeschichte der Eifel vorgelegt. Denn neben den präzise und hilfreich beschriebenen Wegen, auf denen sich zu verirren schwerfallen dürfte, wenn man sich an die genauen Angaben hält, gibt er detaillierte Beschreibungen von wichtigen Bauwerken wie Burgen, Bürgerhäusern, Kirchen oder Klöstern, porträtiert kurz bedeutende Künstler und Persönlichkeiten der Region.

Es ist erstaunlich, wie viele Schriftsteller hier lebten und zumindest zeitweise auch arbeiteten: Dieter Kühn im Wald bei Abenden, Hans Josef Jungheim, der in Nettersheim dem Naturzentrum eine sehenswerte Sammlung an Fossilien hinterließ, der Autor und Verleger Elmar Ferber, der bei Iversheim seine letzte Ruhe fand, Jaques Berndorf und Ralf Kramp, die ihre Krimis in der Eifel ansiedelten und schließlich Alfred Andersch, der auf der Burg Kerpen lebte. Bemerkenswert ist auch der Hinweis des evangelischen Theologen und Schriftstellers Gottfried Kinkel, der in seinem Buch „Die Ahr“ feststellt: „Die Mönche und geistlichen Herren des Ahrtales haben vorlängst die Regel entdeckt, dass man den weißen Wein trinken soll als Kur wider den zu stark genossenen Roten. Das Mittel ist probat.“ Darauf muss man erst einmal kommen, gegen den Kater ausgerechnet erneuten Genuss von Alkohol zu empfehlen, freilich im Namen in dieser Beziehung glaubwürdiger Autoritäten.

Zahlreiche Fotos und genaue Wegkarten erleichtern bereits während der Vorbereitung die Orientierung und erweisen sich als nützlich vor Ort. Es macht Spaß, in diesem mit exakt recherchierten Hintergründen und der Geschichte der Orte oder anderer Sehenswürdigkeiten gespickten Band zu blättern, unwillkürlich möchte man die mit viel Sympathie und Sachverstand beschriebenen Ziele ansteuern. Unglaublich vielfältig ist diese Region: Naturschönheiten wie die „Teufelsschlucht“ und eben auch erlesene Kunstwerke in Holz und Stein gibt es en masse, imponierende Zeugnisse dessen, wozu menschlicher Geist und handwerkliches Vermögen fähig ist – und daneben Erinnerungen an unsägliche Barbarei: an kirchliche Hexenverfolgungen oder die Reste eines Führerbunkers aus der Nazizeit. Und immer wieder erinnern die Ruinen von Burgen daran, dass menschliche Herrsch- und Habsucht zu Kriegen und Terror gegenüber der Zivil-Bevölkerung führt.

Die Eifel ist eine Kulturlandschaft, kann man bei Evert Everts lernen, in der seit der Steinzeit Generationen von Künstlern ihre Spuren hinterlassen haben. Davon zeugen Menhire wie der „Druidenstein“ oder das – in christlicher Zeit umgestaltete – „Fraubillenkreuz“. Zahlreiche Zeugnisse aus römischer Zeit erhielten sich ebenso – etwa die Reste einer Wasserleitung nach Köln, eine der längsten im Römischen Reich überhaupt – wie Bauten aller Epochen seit dem Mittelalter. Was man vorfand wurde häufig erneut verwendet und bearbeitet: Als „Eifelmarmor“ wurden die Sinterschichten aus den römischen Aquädukten herausgebrochen und bis nach Skandinavien verkauft, aus diesem Material bestehen die Säulen in der Apsis der Kirche von Bad Münstereifel. An Hand dieses Buches kann man genussreiche Wanderungen quer durch die Eifel unternehmen und dabei eine ganze Menge erfahren über diese liebenswerte Region.



Der Autor:
Evert Everts, 1941 in Bonn geboren, lebt in Köln und Prag. Nach dem Abitur arbeitete er zunächst bei der Rhenus-Reederei und studierte danach an der Universität zu Köln Rechtwissenschaften. Von 1971 bis 2006 war er Bundesbahnbeamter. Seit 1960 unternahm er zahlreiche Fuß- und Radwanderungen durch alle west- mittel- und nordeuropäischen Länder, deren Straßen zu seinen weiteren Universitäten wurden. Als Wanderführer gehört er dem Westerwald- und dem Eifelverein an. Seit 1961 veröffentlicht er Lyrik, Kurzprosa und Essays. Er ist Mitglied im Autorenkreis Rhein-Erft, in der Kölner Gruppe FAUST sowie im Verband deutscher Schriftsteller.

>>Leseprobe


Inhalt

Tour 01 Über die Gräfin Alveradis, Jean Löring und einen
verwandelten Hauptmann, von Obermaubach nach Abenden

Tour 02 Im Monschauer Heckenland

Tour 03 Raubritter, Jagd auf Jakobsbrüder,
Hexenverbrennungen und eine Tasse Kaffee
Von Blankenheim nach Hellenthal

Tour 04 Teuflische Kräfte, der „Grüne Pütz“,
Kloster Steinfeld und die „Görresburg“

Tour 05 Bad Münstereifel, die Steinbachtalsperre,
weite Wälder, der „Decke Tönnes“ und das Felsennest

Tour 06 Wie der heilige Nepomuk in die Ahr stürzte
und der Teufel die Landschaft prägte
Rech-Altenahr

Tour 07 Von einem unbeweglichen Bildstock
und dem wehrhaften Kaplan Sackmann
Bad Breisig - Brohltal

Tour 08 Der Mörder Stumpfarm und nackte Tatsachen
auf der Mayener Stadtmauer

Tour 09 Der Schatz der Hocheifel und ein Zeichen aus dem Jenseits
von Adenau bis zur Nürburg

Tour 10 Ein gefährlicher Golfplatz, ein Eifelmaler und ein sonderbarer Weinberg
Rund um Hillesheim

Tour 11 Von widerborstigen Ochsen, einem Überfall und einem profitablen Hexenprozess
Gerolsteiner Dolomiten

Tour 12 Über den „tollen Gilles“ und den machtgierigen Kurfürsten Balduin,
einen prallen Bacchus und eine bösartige Gräfin.
Dauner Maare

Tour 13 Ferschweiler-Plateau-Nord: Der unheimliche Jäger im
Scholtesdell, Druidensteine und Sibyllen-Weissagungen

Tour 13 Ferschweiler-Plateau-Süd: Über Schweineställe und
„teuflische Machenschaften“

 
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