Als 2004 der Nationalpark Eifel offiziell gegründet wurde, war bereits beschlossen, dass spätestens mit dem Abzug des belgischen Militärs aus dem Camp Vogelsang auch die Flächen des Truppenübungsplatzes der Nationalparkverwaltung unterstellt werden. Innerhalb dieses Bereichs befanden sich nicht nur großflächige Waldbereiche und verwildertes, ehemaliges landwirtschaftliches Kulturland, sondern auch Siedlungsreste. Es waren Orte und Einzelhöfe, die durch die Ausweisung als Truppenübungsplatz zum überwiegenden Teil hatten aufgegeben werden müssen. Darunter befand sich das ehemalige Dorf Wollseifen.
Die Publikation geht zum einen der Geschichte des Ortes nach – will allerdings keine Ortschronik ersetzen, die wesentlich mehr in die Tiefe gehen würde. Sie verfolgt aber auch zum anderen die letzten aktuellen Entwicklungen. Immer wieder kommen dabei durch Einflechtung von Originalzitaten die ehemaligem Wollseifener Bewohnerinnen und Bewohner zu Wort.
PRESSEMITTEILUNG 16.12.2019
„DIE LETZTE KARRE KORN – DAS EHEMALIGE
DORF WOLLSEIFEN IM NATIONALPARK EIFEL“
NEUES BUCH VORGESTELLT
Vogelsang IP 16. Dezember 2019 | Unweit der ehemaligen NSOrdensburg
Vogelsang, heute Nationalparkzentrum und „Internationaler
Platz“, erinnern die Überreste eines verlassenen Dorfs an die Zeit des
„Kalten Krieges“. Im August 1946 wurde Wollseifen zum Sperrgebiet
erklärt, erst seit 2006 ist der Ort wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Das verlassene Dorf ist heute rund ums Jahr ein beliebtes Wanderziel und
liegt nur zwei Kilometer von Vogelsang IP entfernt. In Ihrem neuen Buch
„Die letzte Karre Korn – Das ehemalige Dorf Wollseifen im Nationalpark
Eifel“ (Eifel-Verlag, 120 Seiten, 14,95 Euro) erzählt Gabriele Harzheim jetzt
umfassend und spannend die Geschichte dieses besonderen Ortes und
schließt damit gleichzeitig eine Lücke in der regionalen Literaturlandschaft.
In einem Kooperationsprojekt der Stiftung Nationalpark Eifel und
Vogelsang mit der Akademie Vogelsang IP hat die Kulturwissenschaftlerin
Harzheim in ihrem Werk die Historie Wollseifens intensiv beleuchtet – von
frühen Besiedlungen Hochfläche im 12. Jahrhundert bis zu den bewegten
und bewegenden Zeiten des 20. Jahrhunderts und Wollseifens heutigem
Status als kulturhistorischer Erinnerungsort mitten im Nationalpark Eifel.
Aufbauend auf der ebenfalls von ihr entwickelten Ausstellung zur
Geschichte Wollseifens in der ehemaligen und noch erhaltenen Dorfschule
hat Gabriele Harzheim zahlreiche historische Dokumente,
Zeitzeugenberichte und Fotos zusammengetragen. Auch für den Erhalt der
Schule mitsamt Einrichtung der Ausstellung hatte sich die Stiftung
Nationalpark Eifel und Vogelsang bereits finanziell eingesetzt. „Für
Geschichtsinteressierte, Eifelfreunde und Urlauber ist das Buch nicht nur
zu Weihnachten ein ideales Geschenk, es ist rund ums Jahr geradezu
ideal als Entdeckungshelfer an dieser besonderen Stelle im Nationalpark
Eifel“, sagt Henning Walter, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung.
In sechs Kapiteln lassen sich im Buch das Leben und Arbeiten früherer
Generationen sowie die großen und kleinen Umbrüche der Geschichte
unterhaltsam und gleichzeitig informativ ablesen. „Diese Publikation ist
keine Ortschronik, vielmehr soll sie einen Überblick über die Historie des
Ortes geben“, sagt Gabriele Harzheim. Zu den Zeitzeuginnen gehört Christel
Küpper, die auch mit 84 Jahren noch lebhaft zu berichten weiß. Wie eine
Handvoll weitere ehemalige Wollseifenerinnen und Wollseifener hat sie Berichte
und Erinnerungen beigesteuert – unter anderem aus der Zeit im Jahr 1946, als
das Dorf binnen drei Wochen geräumt werden musste, da es dem Truppenübungsplatz
zufallen sollte.
Auch die heutige Wirklichkeit Wollseifens wird beleuchtet. So ist die ehemalige
Pfarrkirche, eines der ganz wenigen erhaltenen Gebäude, mittlerweile ein „Ort
der Stille“, an dem jedes Jahr zum Rochusfest wieder Gottesdienste stattfinden,
sagt Gabriele Harzheim. Wilfried Ronig, Vorsitzender des Traditions- und
Fördervereins Wollseifen, ergänzt: „Die baulichen Überreste, etwa die noch
stehenden, ehemaligen Übungshäuser des Militärs, wirken ständig anders, je
nach Wetter und Jahreszeit, je nach eigener Betroffenheit und Vorwissen.“
Für Albert Moritz, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, stellt die Publikation einen
notwendigen und gelungenen Baustein des seit Jahren starken Engagements
der Stiftung, des Traditions- und Fördervereins Wollseifen, des
Nationalparkforstamts und vieler weiterer Akteure zur Bewahrung des
kulturellen Erbes in Wollseifen dar. „Zusammen mit den Bürgerinnen und
Bürgern der Region werden wir uns auch zukünftig für Wollseifen, den
Nationalpark Eifel und Vogelsang IP, engagieren“, stellt er in Aussicht.
Das Buch „Die letzte Karre Korn – Das ehemalige Dorf Wollseifen im
Nationalpark Eifel“ mit zum Teil noch nie zuvor veröffentlichten historischen
sowie aktuellen Abbildungen wird im Besucherzentrum im Forum Vogelsang IP,
in den fünf Toren des Nationalpark Eifel sowie im Buchhandel erhältlich sein.
Außerdem ist das Werk Teil der Schriftenreihe der Akademie Vogelsang IP.
Möglich wurde die Veröffentlichung maßgeblich durch die finanzielle
Unterstützung der NRW Stiftung, der Kulturstiftung der Kreissparkasse
Euskirchen sowie des Landschaftsverbands Rheinland (LVR).
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Alexander Barth
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